Archiv November 2010

Die neueste Produktion von GE(H)ZEITEN mit dem Titel

– Quattro Stagioni –

kommt am 28. Okt. 2010 um 20:00 im TTZ Graz zur Uraufführung

subsTANZ, die von GE(H)ZEITEN initiierte Company für zeitgenössischen Tanz, freut sich Ihnen mitteilen zu können, dass sie vom 28. Okt. – 6. Nov. 2010 unter der künstlerischen Leitung von Mona May ihre neueste Tanzproduktion – Quattro Stagioni – im TTZ / Tanz- und Theaterzentrum Graz präsentieren wird.

– Quattro Stagioni – ist keine Schonkost. Das Tanz-Performance-Stück, konfrontiert mit Fragen, wagt den Versuch anhand von skizzierten Zustandsbildern kaleidoskopartig menschliche Hintergründe zu erfassen. Es setzt sich mittels seinem provokanten Tiefgang mit dem Thema, wie weit persönliche Intimität im Öffentlichen Raum Platz hat und wie sich diese ausdrückt, auseinander. In – Quattro Stagioni – werden die Reaktionen auf Anpassungszwänge, ebenso, wie die Wechselwirkungen zwischen Innen- und Außenwelt untersucht. Es werden die Fragen gestellt: Wo ist die Grenze zwischen Öffentlichem und Intimem Raum? Was hat die Intimität einer Person in der Öffentlichkeit zu suchen? Wie verhält sich Körper im Öffentlichen Raum, wie im privaten, wie im intimen Raum, welches Gesicht tragen wir in der Öffentlichkeit, was passiert, wenn Intimität in den öffentlichen Raum eindringt? Wer oder was bricht dann ein, wird gesprengt? Sind die Grenzen nicht schon längst verwischt oder sind sie schärfer gezogen denn je? Und was geschieht mit uns, wenn wir Antworten nicht nur suchen, sondern auch finden?

In dieser Produktion, die auf einem interdisziplinären Zusammenwirken unterschiedlicher Erlebnisinhalte und Ideen, aber auch in dem interdisziplinären Zusammenspiel der Medien Film, Musik, Text und Tanz aufbaut, treffen 4 ProtagonistInnen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sich aber durch ihr Menschsein verbunden fühlen. So finden sie sich einmal in einer Umarmung, einem Kuss wieder, nur um sich dann wieder fremd zu sein, sich voneinander zu lösen, während sie im tosenden Verkehrslärm eine Insel der Anonymität finden, um ein intimes Geständnis abzulegen. Kurz darauf jagen sie Verbote oder werden sie von den Verboten gejagt? Sie laufen im Hamsterrad, um schnaufend ihrem eigenen Lebensfilm beizuwohnen, der vor ihren Augen abgespult wird. All diese bewegenden Ereignisse und Erlebnisse greifen wie Räume ineinander, wodurch sich die Bilder und die Extraktionen des Öffentlichen Raumes und die Bilder und Extraktionen des Intimen Raumes  ineinander verflechten und ein eigenes Stimmungsbild auf die Bühne und den Publikumsraum projiziert wird.

Assoziatives zu den Erlebnisebenen der 4 ProtagonistInnen:

Da ist einer der zur U-Bahn hetzt, die er um jeden Preis erreichen will. Er könnte sich gerade noch durch die sich ruckartig schließenden Türen quetschen, aber:  Er hält abrupt inne und tritt zurück, während sich der Zug langsam in Bewegung setzt und sich in seine dunkle Röhre schiebt. Uns bleibt sein Motiv verborgen. Warum zögerte er kurz vor seinem Ziel?  Wohin hätte ihn sein Weg geführt?

Da ist eine andere. Eine die an der Ampel steht und wartet, dass diese endlich auf grün springt. Aber es kommt nicht dazu. Die Ampel wird zum Sinnbild, wird zur verschlossenen Tür, die sich nie öffnet. Das Rot signalisiert: Bitte Warten…..Bitte Warten…..Bitte Warten…..Bitte Warten….. und, dass sie an einer Stopptafel ihres Lebens steht.

Da ist eine weitere, die einen Traum hat. Viele Worte von außen versuchen sie davon abzuhalten. Sie glaubt trotzdem daran und sagt sich, dass die Unwissenheit der Welt ruhig den Sinn ihres Traumes bezweifeln könne, das kratze nicht am Glanz ihres Traumes. Sie wisse, dass er schon immer da war, ihr Traum. Über Jahre schäle sie ihn aus der Vergessenheit. Aus der Verdrängung, um immer näher an seine Essenz zu kommen. In den Kern. Dann wirft sie den Kopf in den Nacken und lacht. Es ist ein schallendes Lachen.

Und dann ist da noch einer, der sich in den Zustand der Leere denkt. Der alles relativiert und sich sagt, dass sich die Leere zwar wie ein Mangel anfühlt, sich aber regelrecht als Fülle entpuppen kann. Denn es ist niemand da, der sich von dem Ereignislosen abhebt, da alles vom Nichts durchdrungen ist, und es kein Innen und Außen, kein Vorher oder Nachher gibt, so kann es auch keinen Anspruch, kein Scheitern, keine Spannung oder Entspannung geben. Jenseits von Allem, vom Hier und Jetzt, im Zustand der Wahrnehmung ist Leere. Ja, da wir quasi gar nicht existieren, aber andererseits im Hier und Jetzt der Mensch die Verkörperung der Leere ist, könne er sich also genauso gut entblößen und nackt sein. Und es spiele keine Rolle, ob das im privaten oder öffentlichen Raum geschähe.

Wir werden sehen!

Idee/ Inszenierung: Mona May
Choreografie: Mona May
Tanz: Yves Brägger, Gerhard Fritz, Christa Springer, Rositta Wokoma
Foto-/ Video-/ Lichtcollagen: Eva Postl
Ton- und Lichttechnik: Paul Pritz
Musik/ Komposition: Christian Handler
Kostüm: Mona May
Produktionsleitung: GE(H)ZEITEN Team

Premiere: Do 28.10.2010 um 20:00 Uhr

weitere Aufführungstermine:
Fr 29.10.2010, Sa 30.10.2010, So 31.10.2010, Mi 03.11.2010, Do 04.11.2010,
Fr 05.11.2010, Sa 06.11.2010 jeweils um 20:00 Uhr im TTZ Graz

Ort: TTZ / Tanz- und Theaterzentrum Graz,  Viktor-Franzstraße 9, 8051 Graz
Kartenreservierung: karten@gehzeiten.at oder 0650/ 520 6 520

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DI DAY (Arbeitstitel)

Der Tag, an dem Hera ihr Haustier von der Leine ließ
Theater ASOU / Showing des Work in Progress

5. November 2010, 20:00 Uhr
anschl. Talk

Theater im Bahnhof
Elisabethinerg. 27a, 8020 Graz

KARTENRESERVIERUNG
0699-18 432 837
info@theaterasou.at

ZUM PROJEKT
Die Landschaft im Geist eines Menschen mit Demenz – dient als Inspiration für Di Day. Wenn die Erinnerungen verblassen, wenn die kognitiven Fähigkeiten schwinden, wenn sich Psyche und Körper zu dem eines Kindes zurück entwickeln, was spielt sich dann im Geist dieser Person ab?
Jing Hong Kuo (Singapur), Monika Zöhrer und Klaus Seewald forschen nach dieser Reise des Geistes und dessen Ausdruck mittels einer Melodie des Körpers.

http://www.theaterasou.at

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