Auch im zweiten Jahr bot ***Sprungbrett Tanz im TTZ*** TänzerInnen und ChoreografInnen die Möglichkeit, während der Sommermonate eine Produktion zu erarbeiten.
Am 3. und 4. September haben also drei Stücke Premiere, die die ganze Bandbreite des Tanzes zeigen: faszinierende Technik, Tanztheater und Bewegungen, die wie aus dem Alltag gegriffen sind; Beziehungen, Geschichten und getanzte Musik.
Am 2. September beehren uns zwei Gäste im Programm: Die zweite liga für kunst und kultur zeigt mit what is left of a superstar einen Ausschnitt aus ihrem Arbeitsprozess und die cie.t.danielis stellt ihr neuestes Stück The Break vor.
PRESHOWING – 2. September, 20:00
zweite liga für kunst und kultur – what is left of a superstar
cie.t.danielis – The Break
SPRUNGBRETT TANZ – 3. und 4. September 2009, 20:00
Cie GRENZGÄNGER (Veronika Mayerböck / Hannes Lerch) – at every step
Wildlaks (Annika Luschin) – Étages et Étoiles
Jessie Servenay – Intimität Triptik
Konzept und Organisation: Katharina Dilena und Andreas Schwarzmann
Coaching: Helmut Köpping (Dramaturgie), Veronika Mayerböck (Licht)
Licht: Tom Bergner
Grafik: Simone Sailer
TTZ – Tanz & Theater Zentrum Graz
Viktor-Franz-Straße 9, 8051 Graz
Haltestelle Viktor-Franz-Straße: Buslinie 40,52
Haltestelle Kalvarienweg: Buslinie 67
Informationen:
0650 / 78 19 377, ***Sprungbrett Tanz im TTZ***@gmail.com, www.tanzplatzgraz.info
Kartenpreise: 13,- € / ermäßigt 7,- € / Kombiticket für zwei Abende: 19,- € / ermäßigt 10,- €
Ermäßigungen: LAUT! Card, Das andere Theater KollegInnenkarte, Mitglieder der IG Tanz, SchülerInnen, StudentInnen
Hunger auf Kunst und Kultur: freier Eintritt mit dem Kulturpass
Reservierungen unter 0650 / 78 19 377
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PRESHOWING – 2. September, 20:00
zweite liga für kunst und kultur – what is left of a superstar
Foto: Edina Husanovic
Konzept & Performance: Joachim Kapuy & Christina Lederhaas
Strasseninterviews zum Begriff „Superstar“: Elisabeth Putz
Bild & Sound: Markus Taxacher
Dramaturgie: Johannes Schrettle
Nach einer artist-in-residency beim impulstanz09 stellt die zweite liga für kunst und kultur erste Entdeckungen aus ihrem Arbeitsprozess vor, der 2010 in einer Premiere münden wird.
Den Anstoß für diese Arbeit gab Charly Chaplin in dem Film „Der große Diktator“. Eine Figur, die ohne es zu merken das Bild eines schrecklichen Superstars abgibt. Was passiert zwischen ihm und der Außenwelt (der Öffentlichkeit) in dem Moment, in dem er in einem Bild steht, dass er sich nicht ausgesucht hat?
Was ist das für ein Rahmen? Kann man ihn bemerken? Könnte man ihn kontrollieren? Kann ein Superstar sein Leben mit der Geschichte, die er von außen bekommt, in Einklang bringen? Geht das? Wir beginnen mit dem Gegenteil…
zweite liga für kunst und kultur (www.zweiteliga.at)
arbeitet als Kollektiv für Performance seit der Gründung des gleichnamigen Vereins 2007. Kern der Arbeit ist es, Spielweisen und Installationen zu erarbeiten, die den Alltag des 21. Jahrhunderts untersuchen und versuchen, das moderne Leben in Mitteleuropa zu reflektieren. Im Mittelpunkt steht dabei immer der/die PerformerIn, der/die sich mittels seiner/ihrer Möglichkeiten in der komplexen Realität zu orientieren sucht.
cie.t.danielis – the break
Foto: R. Uranitsch
Tanz: Claudia Fürnholzer, Michael Pecnik, Tomas Danielis
Choreografie: Tomas Danielis
Musik: DJ Empty almost remixes no.5
Visual concept: VDJE
”Straightway in silence fell the shaggy cheeks
Of him the boatman o’er the livid lake,
Around whose eyes glar’d wheeling flames. Meanwhile
Those spirits, faint and naked, color chang’d,
And gnash’d their teeth, soon as the cruel words
They heard. God and their parents they blasphem’d,
The human kind, the place, the time, and seed
That did engender them and give them birth.
Then all together sorely wailing drew
To the curs’d strand, that every man must pass
Who fears not God. Charon, demoniac form,
With eyes of burning coal, collects them all,
Beck’ning, and each, that lingers, with his oar
Strikes. As fall off the light autumnal leaves,
One still another following, till the bough
Strews all its honours on the earth beneath…”
Dante Alighieri – Divine Comedy, Part II, Cantos 3 /3rd and 4th verse/
Cie.t.danielis ist eine performing art company, die neue Kunstwerke schafft, indem sie Grenzen verschiebt, interdisziplinär arbeitet und andere Kunsttraditionen einbezieht. cie.t.danielis erforscht die Felder der interaktiven Performance, der psychologischen Auswirkungen von menschlichem Körperkontakt, der interdiszilinären Kunst mit Hi-Tec und der Traditionen von Theater und Tanz – ihre Werte sind Zeitlosigkeit sowie die Ästhetik in der Wirklichkeit der zeitgenössischen Kunst. cie.t.danielis vermeidet rückwirkende Arbeitsprinzipien, die auf neuen und instabilen sozialen und politischen Themen beruhen.
Tomas Danielis ist Choreograf und Tänzer und Mitbegründer von cie.t.danielis und des Vereins DYNAMEaeT. Er tanzte für W.Dorner, F.Ruckert, R.Mei, F.Faust, Liz King, D.Toulon, als Gast auch für S.Waltz und andere. Als vielseitiger Tänzer war er auch führender Solotänzer des Kroatischen Nationaltheaters Ivana pl. Zajca und Gasttänzer bei Tanz Graz.
Tomas Danielis wurde fünf Mal als Choreograf und Tänzer bei diversen Festivals und Wettbewerben ausgezeichnet, darunter: Polish Festival of Theatre Arts, OETR Contest Wien etc. Sein letztes Stück „Damnation” wurde auf dem Polish Festival of Theatre Arts mit dem Preis für Choreografie prämiert. Er absolvierte einen MA in Tanzpädagogik an der Akademie für Musik und Drama in Bratislava, Slovakia, war Assisdent von F.Faust und D.Zambrano 1999 – 2004 und lehrte international in Europa und Japan.
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SPRUNGBRETT TANZ – 3. und 4. September 2009, 20:00
Cie GRENZGÄNGER – at every step
Fotos: Veronika Mayerböck
Tanzstück für eine Tänzerin und einen Tänzer
Idee/Choreographie/Tanz: Veronika Mayerböck, Hannes Lerch
Musik: Balanescu Quartett
Der Raum zwischen 2 Menschen.
Zwischenraum, Bewegungsraum.
Ein Wechselspiel der Kräfte.
Ein Spiel verschiedener Lesarten.
Ein ständig wandelndes aufeinander Bezug nehmen.
Berührung zwischen Nähe und Distanz.
Bei jedem Schritt ein neuer Fall ins Ungewisse.
Als Cie GRENZGÄNGER formieren sich im Herbst 2008 Johannes Lerch und Veronika Mayerböck zu einer Arbeitsgemeinschaft mit dem Ziel einer eigenständigen Auseinandersetzung mit Tanz und interdisziplinärer Forschung in den Bereichen Architektur, Medien, Kunst und Performance. AT EVERY STEP ist ihre zweite Zusammenarbeit, das im Frühjahr 2009 erarbeitete Solo erhielt beim „TanztageLaborMarathon“ im Posthof Linz einen Nachwuchspreis.
Veronika Mayerböck studierte an der TU Graz Architektur und absolvierte parallel dazu ihre Tanzausbildung für zeitgenössischen Tanz im In- und Ausland (in Graz unter anderem bei der österreichischen Tänzerin Mona May). Sie lebt seit 2008 in Wien und ist als Lichtgestalterin und freischaffende Tänzerin tätig.
Projekte: “Splitter*Scherben” im Mai08 sowie „Roller“ im Nov08 mit TANZ*HOTEL/Wien – Bert Gstettner; Sept08 “Maria Theresia entdeckt die zeitgenössische Kunst” mit UNITED SORRY -Frans Poelstra/Robert Steijn ,Anne Juren/Roland Seidel & Theater im Bahnhof im Brut Theater im Künstlerhaus/Wien. Prämierte Soloarbeit „A_SLEEP.would you listen?“ in Kooperation mit Hannes Lerch/GRENZGÄNGER.
Hannes Lerch erhielt eine 3 jährige Tanzausbildung für zeitgenössischen Tanz in Graz. Er lebt und arbeitet in Wien. Neben der Auseinandersetzung mit Tanz beschäftigt er sich intensiv mit Video und Fotografie. Ziel seiner Arbeit ist es näher an die Grenzbereiche von Kunst zu gelangen und ihre Gestaltungsmittel ineinanderfließen zu lassen.
Letzte Projekte waren „ZwischenMensch dadamm – eine Ausstellung an der Schnittstelle von Tanz“ in Zusammenarbeit mit Eliane Hutter im ESCLAB Graz und „A_SLEEP.would you listen?“ in Zusammenarbeit mit Veronika Mayerböck/GRENZGÄNGER im TANZ*HOTEL Wien; im Zuge letztgenannter Arbeit entstand ebenfalls eine Videoarbeit als Übersetzung von A_SLEEP… in das Medium Video; eine Videoarbeit über die ästhetische Veränderung der Raumwirkung des Wiener Südbahnhofes ist in Arbeit.
Wildlaks – Étages et Étoiles
Foto: Birgit Dietze-Mellak
Choreographie: Wildlaks – Annika Luschin in Zusammenarbeit mit den Tänzerinnen
Tanz: Anna Majder, Maria Kuchowicz, Olga Świetlicka, Ewa Wilisowska (Praktikantin)
Musik: Pléïades (Iannis Xenakis)
www.wildlaks.com
1979 schrieb Iannis Xenakis die Komposition Pléïades, die ursprünglich als Tanzstück gedacht war. Zur tänzerischen Umsetzung kam es jedoch nie. 30 Jahre später tritt nun die Choreografin Annika Luschin in Dialog mit diesem Musikstück und geht den Fragen nach: Wie hören wir Musik, wenn sie in Verbindung mit Tanz präsentiert wird? Und wie verändert der Tanz das Hörerlebnis? Musik und Tanz verschmelzen, man kann sie nicht mehr trennen. Oder doch?
Die steirische Choreographin Annika Luschin erhielt ihre Ausbildung in Tanz und Choreographie an der School for New Dance Development (BA Diplom) in Amsterdam. Ihre Stücke werden international auf Festivals gezeigt. Als Tänzerin trat sie unter anderem mit der Gruppe Pure Luck in Holland auf und mit Bobby McFerrin. Sie unterrichtete Tanz und Yoga unter anderem an der Amsterdamse Hogeschool voor de Kunsten und der Kunstuniversität in Tromsø. Annika Luschin wohnt und arbeitet seit 2008 wieder in Graz.
Die Tänzerinnen Anna Majder, Maria Kuchowicz und Olga Świetlicka kommen ursprünglich aus Polen. Sie haben dort ihre Ausbildung zur Bühnentänzerin abgeschlossen, und absolvieren gerade ihr Master bzw. Bachelor Studium in zeitgenössischem Tanz am Bruckner Konservatorium in Linz. Auch sie sind international tätig und haben bereits einige Preise gewonnen.
Jessie Servenay – Intimität Triptik
Foto: George Kaulfersch
Choreografie und Interpretation: Jessie Servenay
Kostüm: Rose-Marie Servenay,
Bühne: J. Servenay und J. Pock
Musik/Ton: Geräusche, Hymne à la Muse, F. Mendelssohn, SLOK, N. Simone, V. Sanson.
Intimität Triptik öffnet drei Fenster: „Anwesenheit“, „Abwesenheit“, „Existenz“, in denen der geheime und zugleich offene Körper sich als Filter zwischen Natur und Kultur, Realität und Traum, Trauer und Freude, Freiheit und Begrenzung … begreift. Der erste Teil des Stückes setzt sich mit Präsenz auseinander, dem Sein im alltäglichen Leben. „Abwesenheit“ ist der menschliche Umgang mit Verlust und Leere. Die Dreiheit schließt mit der puren Existenz, die immer damit verbunden ist, Entscheidungen zu treffen im Raum, in dem wir leben.
Jessie Servenay, 1973 in Frankreich geboren, lebt seit 9 Jahren in Graz. Sie hat Kunstgeschichte und Archäologie in Paris studiert und ist seit ihrer Kindheit in mehrere Tanzstile eingetaucht (Ballet, Jazz, Modern, Afrikanische Tänze, Improvisation und Performance).
In ihrer sehr eigenen Körpersprache geht die Tänzerin und Choreografin der Frage nach, wie das Innere des Menschen leicht und einfach, aber dennoch ausdrucksstark und kraftvoll an die Oberfläche treten kann. Tanz kommt aus der inneren Bewegung, die sich zwar auch aus klassischen Tanzformen nähren kann, sich aber mit körpersprachlichem Ausdruck aus Theater und Pantomime vermischt und somit einen Grenzgang zwischen unterschiedlichen Disziplinen herstellt.
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